Donnerstag, 10. November 2011

DIY

Ganz ehrlich? Die Erleuchtung über die Bedeutung dieser drei magischen Buchstaben kam mir erst vor ein paar Wochen. Bis dahin schwebte ein großes Fragezeichen über meinem Kopf wenn ich sie sah: Was steht denn für "DIY", ist das eine Marke? Eine Community?

Dann machte es "blink" und ich erkannte wofür sie stehen:

DO IT YOURSELF.

Eine weitere Lebenseinstellung. Mensch bin ich lange auf der Leitung gestanden, dabei bin ich doch wirklich ein DIY-Typ. Bringen diese drei Buchstaben doch Spannung in den Alltag und vor allem ein Wohlgefühl im Bauch. Es gibt wirklich einfach nichts Besseres als Selbstgemachtes. Solange man Zeit dafür hat. Die sollte man sich ab und zu nehmen, zum Beispiel für

DIY-Pasta mit DIY-Kürbiskern-Pesto
4 Portionen (oder 8 Vorspeisenportionen)

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Pastateig:
150 g      Chnöfplimehl (Nudelgrieß)
250 g      Mehl
4          frische Eier
1 TL       Salz

Pesto:
100 g      Kürbiskerne
1          kleine Knoblauchzehe
1          Handvoll frische Basilikumblätter
80 g       geriebener Parmesankäse
200 ml     Sonnenblumenöl
1 Prise    Salz

Zuerst den Pastateig herstellen: Dazu alle Zutaten mit dem Knethaken in der Küchenmaschine sehr gut vermengen, falls sich die Zutaten nicht verbinden sollten, einfach ein paar Tropfen Olivenöl hinzufügen. Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

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In der Zwischenzeit die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, abkühlen lassen. Kürbiskerne, Knoblauchzehe und Basilikumblätter im Zerkleinerer fein hacken. Dann in einer Schüssel mit dem Parmesankäse, Sonnenblumenöl und der Prise Salz vermischen. In Gläschen abfüllen (z. B. zwei Gläschen à 200 ml) und mit ein bisschen Sonnenblumenöl die Oberfläche abdecken.

Wir haben Zuhause den Pasta-Aufsatz für unsere heißgeliebte Kitchenaid. Damit werden zuerst dünne, lange Teigbänder gemacht die anschließend mit dem Tagliatelle-Aufsatz zu langen Bandnudeln werden. Die Tagliatelle sollten auf eine mit Mehl bestäubte Fläche gelegt werden. Wer keine Pastamaschine Zuhause hat, rollt den Teig einfach auf einer bemehlten Fläche mit dem Nudelholz dünn und rechteckig aus, rollt ihn auf (wie für Zimtschnecken) und schneidet ihn dann in feine Röllchen (etwa 1 cm breit).

Das DIY-Pesto in einer großen Pfanne leicht aufwärmen (je nach Vorliebe mehr oder weniger davon), die DIY-Pasta in sprudelnd kochendem, sehr gut gesalzenem Wasser (1 TL Salz pro Liter Wasser) bissfest garen (dauert etwa eine Minute, einfach probieren) und tropfnass direkt aus dem Kochtopf in die Pfanne zum Pesto geben. Mit Salz würzen, eventuell ein wenig Halbrahm hinzufügen und auf heissen Tellern servieren. Bitte ausreichend Parmesankäse darüber reiben!

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Dieses DIY-Gericht schmeckt einfach köstlich, und es geht wirklich leichter als man denkt. Und dann sitzt man da, genießt noch einen dunkelroten Hacienda Monasterio dazu und denkt sich ...... hmmmmmmmmm, haben wir selbst gemacht ....... hmmmmmmm

Herzliche Grüße!

Sonntag, 24. Juli 2011

Die Italienerin

Zwölf Tage lang konnte ich sie beobachten: "Die Italienerin".

Beim Einkaufen im Supermercato, in der Osteria, an der Piazza, auf dem Künstlermarkt in San Pantaleo. Ihre Haut schimmert selbstverständlich von Natur aus bronzefarben, sie ist immer todschick (egal ob im Megamini mit Stilettos oder in der Haremshose mit Zehensandalen), die Sonnenbrille thront grundsätzlich auf ihrer Nase (wahrscheinlich setzt sie sie nicht einmal im "bagno" ab). Während sie pausenlos plappert und beim gestikulieren ihre vielen bunten Armkettchen klimpern, bestellt sie ganz nebenbei "un caffè". Eine Augenweide.

Am Strand. Endlich. Erwischt!

Irgendwo muss doch das "Pane Carasau", die ganze Pizza und Pasta landen! Auch die superattraktive Italienierin ist eine Genießerin, der man es im Bikini ein bißchen ansieht. "La cena" ist gerettet und kann weiterhin mit größter Freude einverleibt werden!!!

Mein Pizzateig
reicht für 4 große, 8 mittlere Pizzen 

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  • 1 kg     Weizenmehl
  • 1        Päckchen Backhefe (z. B. von VITAM, 11 g)
  • 125 ml   lauwarmes Leitungswasser
  • 1 Prise  Zucker
  • 3 TL     Salz (schwach gehäuft)
  • 6 EL     Olivenöl
  • 350 ml   Mineralwasser (mit Kohlensäure, Zimmertemperatur)


Das Mehl in eine große Schüssel geben, in der Mitte eine Mulde machen. Das lauwarme Leitungswasser (auf keinen Fall heiß!) in die Mulde gießen, die Backhefe und die Prise Zucker einstreuen und mit dem Wasser verrühren. 15 Minuten gehen lassen. Dann alle restlichen Zutaten hinzufügen und mit dem Knethaken der Küchenmaschine (oder des Handrührgerätes) solange kneten, bis sich der glatte Teig von der Schüssel löst. Falls nötig Löffelweise mehr Mineralwasser hinzufügen. In der Schüssel lassen, mit etwas Mehl bestäuben, einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort 60 Minuten gehen lassen.


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Meine Lieblingsvarianten: Ausgewallten Teig mit Tomatensauce bestreichen (notfalls auch Mal Sauce aus dem Glas), mit ein wenig Olivenöl betröpfeln, mit viel geriebenem Käse bestreuen, bei 220 Grad (Ober-Unterhitze) etwa 10 Minuten knusprig backen. Dann mit frischem Ruccola und hauchdünnem Parmaschinken belegen. Oder als dünnes Pizzabrot einfach mit Olivenöl, Fleur de Sel, frischem Rosmarin und Salbeistreifen belegen und nach etwa 10 Minuten knusprig aus dem Ofen holen.

Sollte etwas vom Pizzateig übrigbleiben, dann zerteile ich den Teig in grössere Stücke und verpacke sie einzeln in großen Gefrierbeuteln (nicht dicht verpackt, sondern mit genügend "Luftraum", da der Teig noch aufgeht). Dann: Ab in den Kühlschrank (für max. 2 Tage) oder ins Tiefkühlfach (für max. 2 Monate).

Okay. Zugegeben. Es gab auch ab-und-zu die Italienerin mit Knackfigur am Strand. Mit ein paar Ausnahmen war es aber die, die sich noch nicht "La Mama" nennen darf :-)

Genüssliche Grüße!

Donnerstag, 23. Juni 2011

La Liaison

Sie verströmen einen besonderen, betörenden Sommerduft, strahlen uns mit ihren knalligen Farben vom Marktstand an und kullern direkt in unseren Einkaufskorb:

Frische französische Aprikosen, gelbe und weiße Pfirsiche! Nur ein Biss und es gibt garantiertes Gänsehautfeeling! Die superfeinen Härchen knirschen zart auf den Zähnen ... uuuuhhuuu. Persönlich kann ich sie nur verspeisen, wenn ich sie vorher halbiere, entkerne und in ihr Innerstes beiße, deshalb bevorzuge ich ihre "nackte" Schwester, die Nektarine. Am Besten schmeckt sie pur, unverfälscht. 

Trotzdem habe ich mir kürzlich zum Abschluss eines sehr gemütlichen Dinners erlaubt, sie mit der exotischen Kokosnuss zu verkuppeln. Prompt entflammte in unseren Gaumen "La Liaison" dieses Sommers:

Nektarinen-Kokos-Tarte
6-8 Personen

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  • 400 g    Mürbteig (selbstgemacht oder aus dem Kühlregal)
  • 4        große reife Nektarinen
  • 60 g     weiche Butter
  • 75 g     Kokosnussflocken
  • 75 g     Zucker
  • 1        Ei
  • 2 EL     Mehl

Den Backofen auf 220 Grad (Ober-Unter-Hitze) vorheizen.

Den Mürbteig zwischen zwei Backpapieren dünn ausrollen. Zwei kleine eckige oder eine große runde Tarteform (28 cm) ausbuttern, mit etwas Mehl und Zucker ausstreuen, anschließend mit dem Mürbteig auskleiden. Mit Backpapier und Hülsefrüchten belegen und im Ofen 10 Minuten lang blindbacken. Während dieser Zeit die weiche Butter mit den Kokosnussflocken, dem Zucker, Ei und Mehl zu einer cremigen Masse rühren. Die Nektarinen in dünne Scheiben schneiden. Nach den zehn Minuten die Form(en) aus dem Ofen nehmen, mit der Kokosmasse belegen, dann mit den Nektarinen fächerartig (nicht zu eng) bedecken. Die Ofentemperatur nun auf 200 Grad herunterschalten, dann die Tarte nochmals in den Ofen schieben und weitere 20 Minuten backen.

Alternativ können Sie Blätterteig nehmen, in diesem Fall muss die Tarte nicht blindgebacken werden: Einfach den Blätterteig in der Tarteform mehrfach mit einer Gabel einstechen, mit der Kokosmasse bestreichen und mit den Nektarinen belegen. Die Backzeit verkürzt sich bei 220 Grad auf ca. 20 Minuten.

Die Nektarinen-Kokos-Tarte wird zur Sucht mit einer Kugel Sauerrahmeis oder einem Klacks Crème Fraîche.

Sicherlich machen sich ihre Schwestern, die Aprikosen und Pfirsiche, ebenfalls prächtig auf dieser Tarte, und die zarthaarige Haut verschmilzt mit dem Saft und knirscht nicht mehr an den Zähnen ...

Herzlicher Gruß!

Die Zuckerperle Zürich - Neue Köstlichkeiten:
"Kuchen im Glas" - Deckel auf und genießen!







Dienstag, 7. Juni 2011

Die Verführung

Kann Salat sexy sein? Na aber Hallo, schließlich hat "the naked chef" ihn erfunden:  "The easiest sexiest salad in the world".

Verführt wurden wir von ihm - vom Salat - vor einigen Jahren bei Freunden, seither ist er im Sommer ein Dauerbrenner auf unseren Tellern. Feiner Büffelmozzarella, fruchtig süße Feigen, hauchdünner Parmaschinken und frisch gezupfte Basilikumblätter vereinen sich zu einem Gaumen- und Augenschmaus der Seinesgleichen im Ressort "verführerische Vorspeisen" sucht. So einfach, so lecker. Beim Dressing bevorzugen wir allerdings unsere eigene Variation aus Olivenöl, Himbeeressig und Honig. Für uns schmeckt er so einfach noch fruchtiger.

Feigen ... die Götterfrucht der alten Griechen. Am liebsten pflücke ich sie frisch vom Baum auf unserem Hof im sonnigen Dalmatien. Die beste Zeit dafür ist früh morgens, da sind sie kühl und frisch. Der Weg in den Süden ist jedoch weit und sehr gute und vollreife Feigen bekommen wir hier in Zürich leider erst ab August. Das bedeutet: Warten! Aber der Appetit auf einen fruchtigen Salat macht einfach zu schaffen! Also ab in die Küche, Alternative im Kühlschrank suchen.

AHA, da haben wir ja den Salat! Schwupps, schon ist er in der Schüssel gelandet:

Sommersalat - easy und auch nicht unsexy
4 Personen

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  • 200 g    Blattsalat (z. B. roter Batavia)
  • 1        Büffelmozzarella
  • 12       Scheiben Bacon (dünngeschnitten)
  • 4        reife Nektarinen
  • 9 EL     mildes Olivenöl
  • 3,5 EL   weißer Balsamicoessig
  • 1 Prise  Salz und Zucker

Den Bacon in einer beschichteten Pfanne ohne Öl super knusprig braten, auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Nektarinen in Scheiben schneiden. Den Salat auf Teller verteilen, Büffelmozzarella und Bacon mit der Hand zerrupfen und mit den Nektarinen über den Batavia legen. Aus dem Olivenöl, Balsamico, einer Prise Zucker und Salz das Dressing zubereiten (nach eigenem Gusto abschmecken), über den Salat träufeln. Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer passt wunderbar dazu!

Verführerische Feigen ... ob Jamie weiß, dass sie auch als Aphrodisiakum gehandelt werden? Na ganz sicher, schließlich ist er stolzer Vater von drei Töchtern ...

Herzlicher Gruß!

Sonntag, 5. Juni 2011

Strawberry Fields

Der Sommer schmeckt ... nach köstlichen Erdbeeren. Die süssen Früchtchen haben definitiv das Regime über alle Früchte in unserer aktuellen Zuckerperlenküche übernommen. Sie drängen sich auf unsere Kuchen, sie drängen sich in unsere Dessertschüsselchen und werden mit Meringue und Crème Double oder mit Vanilleeis und gerösteten Pistazien-Kokos-Raspeln zum unwiderstehlichen Ruck-Zuck-Nachtisch.

Sonnenverwöhnte Erdbeeren sind einfach ideales Fingerfood:

Kreuzweise eingeritzt mit ein wenig Ziegenfrischkäse (z. B. Chavroux) gefüllt und ein paar Tröpfchen Crema di Balsamico beträufelt sind sie die ideale Begleitung für Monsieur Champagner. Als Häppchendessert füllt man sie mit Vanille-Honig-Mascarponecrème und bestreut sie mit ein paar gehackten Pistazien. Tipp: Grosse Erdbeeren nehmen und nicht ganz bis zum Boden durchschneiden, zum Füllen einen Spritzbeutel mit Sterntülle nehmen.

Besonders wahnsinnig vernaschenswert sind natürlich die selbstgepflückten Erdbeeren, deshalb machten wir uns letzte Woche an einem sonnigen Tag mit sehr lieben Freundinnen auf den Weg zum prominenten Erdbeerfeld. Ein Großteil wurde sofort verputzt, den anderen Teil habe ich gewaschen, geviertelt, auf Küchenkrepp abgetrocknet und eingefroren. Um nämlich heute folgendes süsses Süppchen auszutüfteln:

Geeiste Melonensuppe mit Erdbeerschnee und Pfefferminzzucker
4 Personen - als kleine Erfrischung

Copyright dieZuckerperle

  • 1      Netz-Honigmelone, superreif und sehr gut gekühlt
  • 125 g  Erdbeeren, tiefgekühlt
  • 1 TL   Zitronensaft
  • 1 EL   Zucker
  • 6      Pfefferminzblätter
  • 1 EL   Zucker

Die Honigmelone schälen, entkernen und im Blender fein pürieren. In vier Gläser füllen. Die Erdbeeren mit dem Zitronensaft und Zucker im Blender zum Erdbeerschnee verarbeiten. Als obere Schicht auf dem Melonenpürree verteilen. Ein Esslöffel Zucker mit den Pfefferminzblättern im Mörser fein mahlen, über den Erdbeerschnee streuen. Sofort servieren.

Ganz ehrlich? Ich habe gerade zwei Gläschen vom Süppchen sofort aufgefuttert. So kolossal erfrischend ... bitte unbedingt ausprobieren ...

Herzliche Grüße!

Freitag, 3. Juni 2011

De Luxe

Verlassen wir morgens unsere kleine Suite, zwitschern uns bunte tropische Vögel lauthals ihr Guten-Morgen-Lied ins Ohr und die feuchtwarme Meeresluft legt sich wie ein zarter Film auf unsere Haut. Der Weg zum Frühstücksraum wird von tropischen Bäumen umsäumt, duftende Frangipaniblüten warten im Gras schon darauf von uns aufgehoben, beschnuppert und ins Haar gesteckt zu werden, während sich grüne Geccos auf weißen Wänden sonnen.

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Wunderschöne Menschen mit schwarzen Haaren, mandelförmigen Augen und einem Riesenlächeln begrüßen uns am Eingang und begleiten uns zu unserem frisch gedeckten Tisch mit Sicht auf wiegende Palmen, weiße Traumstrände und das unendlich weite Meer.

Wir bestellen Earl Grey Tea mit kalter Milch, Capuccino und einen Becher warme Milch mit Strohhalm. Dann begeben wir uns in den kleinen Saal, in dem reich befüllte Tische mit den köstlichsten Leckereien auf uns warten. Superreife exotische Früchte, knusprige Croissants und Brötchen landen auf unseren großen Tellern, bunte Säfte werden frisch direkt in unser Glas gepresst. Der Duft von knusprig gebratenem Speck steigt uns in die Nasen, lächelnde Menschen stehen mit blitzeblanken Schürzen hinter dem Buffet und gießen mit kleinen Kellen köstlichen dickflüssigen Teig auf zischend heiße schwarze Platten. Sofort kommen die frisch gebackenen, duftenden und luftigen Pancakes auf warme Teller - ein Stück Butter, klebriger Ahornsirup und eine Prise Salz dürfen dabei nicht fehlen. Das ist "De Luxe"!

Zurück in Zürich. Frühstück Zuhause. Mein Pancakes-Hausrezept, gestern zum Vatertag serviert:

Pancakes De Luxe
4-6 Personen

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  • 4       frische Eier (Größe M o. 53g+)
  • 160 g   Mehl (gesiebt)
  • 190 ml  Milch
  • 1 TL    Backpulver (gehäuft, ausnahmsweise!)
  • 3 EL    Zucker
  • 1/2     ausgekratzte Vanilleschote
  • 1/2     Teelöffel Bio-Zitronen-Abrieb
  • 1       Prise Salz


Die Eier trennen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz zu luftigem Schnee schlagen. Alle anderen Zutaten in einer anderen Schüssel cremig rühren, dann das Eiweiß unterheben. Etwa zehn Minuten quellen lassen. Portionsweise in einer beschichteten, sehr heißen Pfanne mit ein wenig Butter und Öl goldbraun backen. Tipp: Sobald der Teig in die Pfanne gegossen wird, den Pancake recht zügig wenden (dann wird er nicht zu dunkel). Temperatur nach dem ersten Back-Gang etwas runterschalten.

Mit frischen Früchten, Butter, Ahornsirup und einer Prise Salz servieren.

Im Moment zwitschern bei uns die Zürcher Vögel morgens lauthals. Der Weg vom Bad zum Küchentisch ist zwar nicht von Blumen umsäumt und der Tisch wird in Eigenregie gedeckt sowie abgeräumt, aber wir begrüßen uns morgens mit einem Riesenlächeln und verwöhnen uns wenigstens am Wochenende mit einem Frühstück "De Luxe".

So, und jetzt mache ich mich SOFORT auf die Suche nach unserer nächsten tollen Urlaubsdestination ...

Herzliche Grüße!

Sonntag, 22. Mai 2011

Die Nudel!

Dieser köstliche Klassiker von Vicco von Bühlow und Evelyn Hamann bringt uns immer wieder zum Lachen:

"Sie haben da was". Hartnäckig klebt eine Nudel an einer höchst unvorteilhaften Stelle im Gesicht von Loriot, während er doch eigentlich Fräulein Hildegard seine Liebe gestehen will. Die Dame seines Herzens ist jedoch äußerst irritiert und versucht ihn immer wieder auf die Nudel aufmerksam zu machen. Doch wie oft sie es auch versucht, er lässt sie nicht zu Wort kommen. "Hildegard, sagen Sie jetzt nichts!".

Mitten im Sketch fühle ich mich auch, sobald die Diskussionen zwischen Schweizern und Deutschen entfachen ob man nun "Nudel" oder "Teigware" sagt. Jeder hat da seine eigene Philosophie, in der Schweiz sind es nämlich nur die flachen Band"nudeln" die als "Nudel" bezeichnet werden dürfen. Grundsätzlich sagt man in der Schweiz nämlich "Teigware". Aber sagt man dann auch "Teigwaren"-Salat?

Sagen wir doch einfach "pasta". Nein, ganz besonders genau gesehen müssten wir, falls wir das meinen, was wir im Wasser al dente kochen, mit einer köstlichen Sauce versehen und dann auf die Gabel drehen (oder mit ihr aufgabeln), "paste alimentari" (im Plural) sagen.

"Sagen Sie jetzt nichts!" Es ist doch wirklich zu mühsam. Lassen Sie uns doch einfach nur ein paar Spaghetti kochen! Hier ein besonders leckeres Rezept von meinem Liebsten (Loriot-Fan), mit wenigen, sehr aromatischen Zutaten ... schnell zubereitet:

Spaghetti mit geröstetem Salbei und Walnüssen
4 Personen


Copyright dieZuckerperle

  • 500 g    Spaghetti
  • 120 g    Walnüsse (Baumnüsse)
  • 12       Blätter frischer Salbei
  • 8 EL     Olivenöl
  • 50 ml    Halbrahm
  • Salz
  • Parmigiano

Fünf Liter Wasser in einem großen Topf aufkochen (pro 100 g / 1 Liter Wasser). In das kochende Wasser fünf gehäufte Teelöffel Salz geben, warten bis das Wasser wieder sprudelt. Die Spaghetti in das Wasser geben, zwischendurch umrühren und al dente kochen. Bei unseren Lieblingsspaghetti von DeCecco kann ich mich voll auf die Zeitangabe auf der Packung verlassen. Kurz vor Schluss mit einer großen Tasse oder Kelle Kochwasser aus dem Topf nehmen, dann die Spaghetti in einem Sieb kurz abtropfen lassen - grundsätzlich nie abschrecken.


Während dem Spaghetti-Kochvorgang die Walnüsse grob hacken, den Salbei in Streifen schneiden und in einer Pfanne im Olivenöl knusprig rösten. Salzen.


Die Spaghetti tropfnass in den noch warmen Topf zurückgeben, das Kochwasser und den Rahm dazugeben, kurz aufkochen lassen, mit ausreichend geriebenem Parmesankäse vermengen, abschmecken. Auf warmen Tellern verteilen, die Walnuss-Salbei-Olivenöl-Mischung (ggf. mehr Parmigiano) über die Spaghetti verteilen.


Ich plädiere für Toleranz bei der Namensgebung. Bei uns gibt es meistens "Pasta!", und es macht besonders Spaß sie mit einem Glas rubinrotem Lagone und natürlich Via con me zuzubereiten...


Herzliche Grüße!

Montag, 16. Mai 2011

L'appuntamento

Erst kürzlich hatte ich wieder mein köstliches Date.
Eins, bei dem ich weder in die Pünktlichkeitsfalle, noch in die Gesprächsfalle tappte. Mein wunderbares Appuntamento mit dem allerbesten Capuccino in Zürich.

An einem Ort, wo der Espresso aus einer original sechziger Jahre Faema-Maschine fliesst und der Barista den feinporigen Milchschaum kunstvoll in die Crema giesst. Während man an der schicken Bar steht und seinen Capuccino genießt, 
wird das Geschirrklappern und Gästeplappern vorwiegend von italienischen Songs übermalt. Bei meinem letzten Date lief "L'appuntamento" von Ornella Vanoni, und ich fühlte mich für fünf Franken subito auf einer sehr melancholischen Kurzreise im Süden. Oder mitten im Film "Ocean's Twelve", bei George.


Copyright dieZuckerperle

Den perfekten Capuccino Zuhause hinzubekommen habe ich persönlich aufgegeben. Diese kräftige Crema, diesen besonders feinen Milchschaum, kunstvolle Herzen und Blumen bekomme ich trotz sehr guter Gerätschaften einfach nicht hin. Barista bleibt einfach Barista. Und ich habe nicht vor einen Baristakurs zu belegen, so kann ich dann meinen Capuccino weiterhin stilecht am perfekten Ort genießen. Für einen sehr guten LatteMacchiato@home aber reicht's, und Ornella's Song wartet auf meinem iPod auf das nächste Geschirrklappern in meiner Küche.

Da sich "meine" Kuchenperle Latte Macchiato mit ihren Kolleginnen bis November im Sommerurlaub befindet empfehle ich zwischenzeitlich alternativ die

Latte Macchiato Mousse
4-6 Portionen

Copyright dieZuckerperle

  • 250 g   Vollrahm
  • 125 g   Mascarpone
  • 125 ml  Espresso (heiß und stark)
  • 3       Blätter Gelatine
  • 4 EL    Puderzucker
  • 125 ml  Espresso (heiß und stark)
  • 2 TL    Zucker

2 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Mascarpone mit Puderzucker crèmig rühren.
In 125 ml heißem Espresso zwei ausgedrückte Gelatineblätter auflösen, unter die Mascarponecreme rühren. Für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Den Rahm halbsteif schlagen und vorsichtig mit der Espresso-Mascarpone-Créme (ist eher flüssig) verrühren. In 4-6 Gläschen (je nach Wunsch) füllen, für 20 Minuten kalt stellen. Nochmals 125 ml Espresso zubereiten, das letzte Gelatineblatt aufweichen, ausdrücken und mit zwei Teelöffel Zucker im Kaffee auflösen. Den Espresso auf der Oberfläche der Mousse verteilen. Die Gläschen für weitere zwei Stunden kalt stellen. Kurz vor dem Servieren ein bisschen Sahne schlagen, viele Schokospäne raspeln und die Moussegläschen damit garnieren.


"Wo hat sie diesen perfekten Capuccino in Zürich gefunden?"
Nicht im berühmten Traditionscafé am Paradeplatz. Aber nur ein paar Schritte davon entfernt, bei

 "La Stanza" im Bleicherweg.

Herzlicher Gruß!

P. S. Zu Besuch Daheim in München trinke ich meinen Lieblingscapuccino in der "Schumann's Tagesbar" oder im "Barista", wie in alten Zeiten vor der Arbeit. Währenddessen schaue ich der Schickeria beim Flanieren zu, und muss dabei sehr oft ein Auge zudrücken.


Dienstag, 10. Mai 2011

Der New Yorker

From New York. Rich. One of a kind. Tasteful. Smooth. Easy. Simply the best. 

So sollte er sein!

Also machte ich mich auf den Weg nach ihm, dem Richtigen. Die Suche war gar nicht so leicht, fast wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Somit musste ich eben ein paar von ihnen ausprobieren. Bis der für mich "Vollendete" seinen Weg zu mir fand. Heute.

Ist er jetzt ein New Yorker? Oder gar ein Zürcher? Sagen wir einfach er ist "Der von der Zuckerperle". Der, der mir gefällt. Der, den ich mir nach meinem Gusto gebacken habe. Ein Genuss mal sechs.

Sugar Pearl's Cheesecake



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Boden 

  • 100 g    Cornflakes
  • 50 g     zerlassene, leicht gebräunte Butter
  • 1 EL     gemahlene Mandeln
  • 1 TL     Zucker

Füllung

  • 1        Ei (Größe M oder +53g)
  • 4 EL     Puderzucker
  • 1 EL     Maisstärke (z. B. Maizena)
  • 200 g    Philadelphia Balance
  • 125 g    Mascarpone
  • 1/2      Zitrone (Schale und Saft)
  • 1/2      Orange (Schale)
  • 1        Messerspitze frische Vanille


Den Backofen auf 160 Grad vorheizen.

Für den Boden die Cornflakes fein mahlen, mit der Butter, den Mandeln und dem Zucker mischen.

Eine Muffinsform (sechs Mulden) mit Butter einpinseln. Die Cornflakesbrösel einfüllen und fest in die Mulden streichen.

Das Ei mit dem Puderzucker so lange mit dem Schaumschläger der Küchenmaschine rühren, bis eine hellgelbe, crèmige Masse entstanden ist. Dann die Maisstärke einarbeiten, im Anschluss alle restlichen Zutaten. Auf den Cornflakesböden verteilen (die Mulden sind dann randvoll gefüllt).

Die Form in den Ofen auf die mittlere Schiene schieben, die Cheesecakes bei 160 Grad (Ober-Unter-Hitze) eine halbe Stunde lang backen.

Aus dem Ofen nehmen, dann die Küchlein für mindestens 30 Minuten in der Form auskühlen lassen. Vorsichtig mit dem Messer rundum den Rand ablösen, auf ein Kuchengitter stürzen. Dabei bleiben eventuell ein paar Cornflakesbrösel in den Förmchen (die man dann einfach auslöffelt).

Zimmerwarm und aus aktuellem Anlass mit Erdbeercoulis, oder als besondere Variante mit Lemon Curd und einem Klacks Crème Fraiche servieren.


Copyright dieZuckerperle


Besonders perfekt ist er für mich, weil er ein paar Fältchen, Ecken und Kanten hat. Trotzdem ist er unkompliziert. Vernaschbar in Häppchen. Vielseitig einsetzbar.

Übrigens habe ich heute Abend den Hauptgang ausgelassen und bin sofort zum Dessert übergegangen.

Herzlicher Gruß!

Samstag, 7. Mai 2011

On the rocks

Summertime, and the living is easy ... Der Sommer ist da, das Leben wird leichter, laue Sommernächte stehen vor der Terrassentür. Einladungen zu rauschenden Sommerfesten stehen noch aus.

Selbst nur die Möglichkeit schnell in ein leichtes Outfit schlüpfen zu können, erleichtert den Start in den Tag. Außer die Knöpfe der 7/8-Hosen vom letzten Sommer lassen sich nur im Liegen schließen. Aber dann gelüstet es erst recht nach den figurfreundlicheren, sommerlichen Gerichten die von sehr gut gekühlten Getränken begleitet werden.

Ein Drink "on the rocks" im Sommer kühlt so wunderbar die Lippen. Meinen wiederentdeckten Lieblingsapéritif Campari Orange gieße ich in hohe, randvoll mit Eis gefüllte Gläser. Die etwas "schärferen " Cocktails, wie zum Beispiel Bombay Crushed als Alternative zum Caipirinha, nippt man aus großen, breiten Gläsern, das zerstossene Eis kribbelt dabei an den Zähnen. Selbst das (geben wir es doch zu!) sehr langweilige Glas Evian, kann sich mit Eiswürfelchen, Zitronenschale und ein bißchen Phantasie wie ein Drink anfühlen.

"On the rocks" wird - neu entdeckt - aber besonders spannend bei Sommersuppen. Hier ein Rezept im praktischen Schnellverfahren "one for two", denn die Hälfte des gerösteten Gemüses haben wir am Vortag mit zartschmelzendem Mozzarella di Bufala und italienischem Dressing aufgetischt:

Gazpacho aus geröstetem Gemüse "on the rocks"
für 2 Personen als Vorspeise
für 4 Personen als Amuse-Bouche

Copyright dieZuckerperle


  • 1 großer gelber Paprika
  • 1 großer roter Paprika
  • 1 großer Zucchini
  • 10 Cocktailtomaten
  • 3 kleine Zwiebeln
  • 4 EL Olivenöl
  • 250 ml Bio Tomatensaft
  • 2 EL Würfelchen von Mozzarella da Bufala
  • 4 Basilikumblättchen
  • Fleur de Sel

Den Ofen auf 200 Grad (Ober-Unter-Hitze) vorheizen.

Copyright dieZuckerperle

Paprika und Zucchetti in große Streifen, die Zwiebeln in Ringe schneiden. Das Gemüse in eine Ofenform geben, mit Fleur de Sel gut salzen und mit dem Olivenöl begießen. Für 30 Minuten in den Ofen schieben, während des Röstvorgangs ein paar Mal mit dem Küchenlöffel wenden. Das Gemüse sollte ein paar dunkle Röstspuren haben (so wird es aromatischer). Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen.

Ein Teil des Ofengemüses für Antipasti vorsehen, den anderen Teil (etwa 250 g) mit dem Tomatensaft im Mixer fein pürieren, abschmecken, bis zum Verspeisen kühl stellen.

In gekühlte Gläser Eiswürfelchen füllen, das Gazpacho aufgießen, ein paar Würfelchen Mozzarella und feingeschnittene Basilikumblättchen darüberstreuen, ein wenig Olivenöl darübertröpfeln, ein bißchen schwarzer Pfeffer - "suppito" haben wir ein erfrischendes Sommersüppchen auf dem Tisch.

So jetzt mache ich mich auf den Weg zum kühlen Drink, zum Amuse-Bouche on the rocks und lasse dazu Renee Olstead mit ihrer besonders jazzigen Version von "Summertime" trällern.

Herzlicher Gruß!



Donnerstag, 5. Mai 2011

Un Gelato Al Limon

Sehr frische und mediterrane Gedanken kommen mir in den Sinn wenn ich an die Zitrone denke. Sie erinnert mich jetzt, genau in diesem Moment, besonders an die wunderschöne dalmatinische Insel Hvar, die ich per Boot so unzählig oft besucht habe. Spaziergänge durch die engen steingepflasterten Gassen, vorbei an alten dalmatinischen Steinhäuschen, Sicht auf die klare tiefblaue Adria, salziger Meeresduft in der Nase, Vögel zwitschern, Stimmen vom Markt, und mittendrin immer wieder wildwachsende Bäumchen mit den knallgelben Früchtchen.

"Un Gelato Al Limon": Sobald wir vor einer Eisdiele stehen, ist es zu neunundneunzig Prozent die erste Wahl meines Liebsten. Und wir summen automatisch den Song von Paolo Conte.

Zitronen, grundsätzlich nur aus biologischem Anbau, gehören obligatorisch auf meine Einkaufsliste. Ein Streifen Zitronenschale erfrischt das Glas Wasser, macht die Coke spritziger, gibt dem Ossobuco den besonderen Pfiff. Die Einsatzliste kann definitiv sehr lang werden.

Im meinem Zuckerperlen-Sortiment haben folgende Köstlichkeiten regelrechte Fangemeinden:

Die Kuchenperle "Zitrone" der Baby Gugl "Zitrone & Mohn" und das extrem fruchtig frische Lemon Curd.

Bei Sommerparties kredenzen wir sehr gerne folgende Konkurrenz zur Schoggimousse:

Zitronen-Joghurt-Mousse mit Erdbeeren
4-6 Portionen

Copyright by "diezuckerperle"

  • 250 g      Vollrahm 
  • 250 g      Cremiger Joghurt
  • 100 g      Puderzucker
  • 2,5 Blatt  Gelatine
  • ½          Bio Zitrone, Saft und Schale
  • ½          Bio Orange, Saft
  • 250 g      Erdbeeren

Die Gelatine in kaltem Wasser aufweichen. Den Joghurt mit dem Puderzucker und der Zitronenschale gut verrühren. Den Zitronen- und Orangensaft erwärmen, die Gelatine aus dem Wasser nehmen und ausdrücken, im Saft auflösen und die Flüssigkeit mit dem Joghurtgemisch vermengen. 15 Minuten in den Kühlschrank stellen, solange, bis die Masse leicht zu gelieren beginnt. Den Rahm sehr steif schlagen und vorsichtig unterheben. Die Mousse für mindestens 5 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Passend dazu serviert man aus aktuellem Anlass frische Erdbeeren oder pürriert sie mit ein bisschen Zitronensaft und einem Hauch Puderzucker zu einer frischen Sauce (Reste hiervon kann man mit Champagner zum Super-Sommer-Aperitif aufgießen).

Das Rezept für's "Gelato Al Limon" gibt's für Eismaschinenbesitzer sehr gerne auf Anfrage, weitere Rezepte passend zur Zitrone folgen.

Herzliche Grüße!




Dienstag, 3. Mai 2011

Pink

Die Farbe ist bei der Mode und im Kinderzimmer unserer Tochter nicht mehr aufzuhalten. Vom niedlichem Rosa bis hin zum kräftigen Pink - die Farbschattierungen sind erfreulicherweise sehr vielseitig. Auch beim Pink Ribbon Charity Walk, den ich mit meinen Zürcher "Fründinen" im letzten Jahr in rosa Shirts mehr oder weniger sportlich absolvierte, steht die Farbe symbolisch für die Solidarisierung mit Frauen die von Brustkrebs betroffen sind. Alles in Allem eine positive und schöne Farbe, die auch in unserer Küche als frische, peppige Couleur für Kuchen und Gerichte nicht mehr wegzudenken ist. Und zwar nicht nur durch Himbeeren und Kirschsaft.

Angefangen hat die pinke Phase in unserer Küche mit einem köstlichen Risotto in diesem Farbton, das wir vor einigen Jahren bei einer Party in München kennen lernten. Dazu wurde enthäutetes, in Olivenöl knusprig angebratenes Fischfilet serviert - köstlich für den Gaumen und zugleich ein Augenschmaus. Der Clou des pinken Risottos war ganz einfach: mit den Würfelchen und dem Sud von der Roten Bete (Randen) entstand die superfrische Farbe und ein wunderbarer leicht säuerlicher (ein wenig erdiger) Geschmack. Seither kommt dieses Gericht regelmäßig auf unseren Tisch, natürlich auch, weil Rote Bete ein besonders gesundes Gemüse ist.

Die Liste unserer pink kolorierten Speisen wird immer länger: Hausgemachte Gnocchi in Pink, Ravioli in Pink, helle Süppchen mit pinken Würfelchen oder pinkem Schaum ... Grund genug also ein hübsches und zugleich frisches Rezept zu posten, das leicht zuzubereiten ist und auf der nächsten Sommer-Grillparty nicht fehlen darf. Die Rote Bete (Randen) bekommt man häufig in Supermärkten als Bioware bereits gewürfelt und verpackt im Kühlregal - ansonsten auch im Glas (meist in Scheiben).

Pink Tabouleh
4 Personen (als Vorspeise)

Copyright by "diezuckerperle"

  • 250 g    Couscous
  • 340 ml   heiße kräftige Gemüsebouillon
  • 100 ml   mildes Olivenöl
  • 1 1/2    Zitronen
  • 4 EL     frisch gehackte Pfefferminze
  • 4 EL     frisch gehackter Schnittlauch
  • 1/2      Salatgurke
  • 50 g     Schafskäse (Feta), zerbröckelt
  • 100 g    Bio Rote Bete Würfelchen, im Sud

Den Couscous in einer größeren Schüssel mit der heißen Gemüseboullion (ich nehme Instantbrühe) übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Während dieser Zeit von einer halben Zitrone die Schale fein reiben, den Saft auspressen, die Salatgurke fein würfeln, die Kräuter hacken. Sobald der Couscous die ganze Flüssigkeit aufgesaugt hat, alle weiteren Zutaten hinzufügen und in der Schüssel gut durchrühren. Nach Wunsch mit Salz abschmecken. Kühl stellen.

Je mehr Rote Bete dazukommt, desto kräftiger wird der Farbton. Das Pink Taouleh wird mit einer ganzen Salatgurke frischer, wer's gerne mag kann noch mehr Schafskäse nehmen. Schließlich findet dann wohl jeder seine eigene Variante.

Ach ja, "PINK" zählt zu meinen Lieblings-Punk-Rock-Röhren, ihre Songs stimmen mich persönlich immer extrem fröhlich - die im Herbst veröffentlichte CD "Greatest Hits ... So Far !!!" bringt Farbe in den Alltag.

Herzliche Grüße!








Sonntag, 1. Mai 2011

Mandelbäume

Copyright by "diezuckerperle"

Mit Mandelbäumen fühle ich mich stark verbunden. In meiner Kindheit verbrachte ich den Sommer auf dem Bauernhof meiner Großeltern in Dalmatien. Vom Meckern der Schafe und Gackern der Hühner geweckt, wurde jeder Tag für mich, meine Geschwister, Cousinen und Cousins ein kleines Abenteuer. Schnell das Gesicht in einer Emailleschüssel mit Brunnenwasser waschen, Sommerklamotten an, dicke Guten-Morgen-Küsse verteilen und los ging es.

Zwischen den unzähligen Mandelbäumen wurde der Frühstückstisch gedeckt, frisches Weißbrot aufgeschnitten, warme Milch mit einem Schuss Mokka getrunken. An großen Feiertagen wurde auf langen Tafeln von den weiblichen Familienmitgliedern für die Großfamilie dalmatinische Hausmannskost (über die ich in einem künftigen Post berichten werde) aufgetischt. Die Herren saßen (wieder) unter einem Mandelbaum, und spielten das sehr anspruchsvolle Kartenspiel "Tresete" (ital. Tresette), das aus den venezianischen Zeiten an der dalmatinischen Küste übrig blieb.

Die Mandelbäume dienten uns zum Klettern, selbst unsere Schaukel hing direkt vor dem Bauernhaus an einem dicken Mandelbaumast. Abends konnte man die Milchstrasse über den dunklen Schatten der Bäume betrachten, während die Grillen im Hintergrund zirpten.

Bei der Mandelernte, deren Ertrag von der Großfamilie verzehrt oder an Freunde verschenkt wurde, halfen wir alle mit. Auf dem Boden sitzend, befreiten wir die knackigen hellbraunen Mandeln aus ihren Schalen. Dazu nahmen wir einfach große Steine die überall auf dem Grund zu finden waren, und immer noch regelrecht aus der Erde wachsen, und schlugen die Schalen auf. Die Mandeln so zu "gewinnen" war mit viel Geduld und Arbeit verbunden, das macht sie besonders wertvoll.

Eine besonders liebevolle Erinnerung trage ich tief in meinem Herzen: Für meine Großmutter war es bis zu ihrem Lebensende mit 96 Jahren das Wichtigste uns kleine Säckchen voll mit den wertvollen Mandeln zu schenken.

Ein Kuchenrezept - in Erinnerung an unsere Mandelbäume:

Mandelkuchen mit Limetten-Earl-Grey-Glasur
8 Portionen




  • 4          Eier von freilaufenden Hühnern (Größe M/53 g)
  • 140 g      gemahlene Mandeln
  • 140 g      Puderzucker
  • 1          gestrichener Teelöffel Zimt
  • 1          Prise Salz
  • 1          Limette - geriebene Schale und Saft
  • 1          Teebeutel Earl Grey
  • 12 EL      Puderzucker
  • 2  EL      gebräunte Mandelblättchen

Den Backofen auf 170 Grad vorheizen


Gemahlene Mandeln in einer Pfanne ohne Fett hellbraun rösten (so schmeckt der Kuchen einfach besser), abkühlen lassen. Eier mit Zucker, Zimt und einer Prise Salz vier Minuten lang sehr schaumig schlagen (bis eine homogene hellbraune Masse entsteht). Dann die Limettenschale und die gerösteten Mandeln sehr vorsichtig in den Ei-Zucker-Schaum einrühren. Eine 26-28 cm breite Ring-Backform mit Butter auspinseln, die Backfläche mit Backpapier bedecken, dann die Masse vorsichtig einfüllen. 

Gesamtbackzeit bei Ober-Unter-Hitze: 30 Minuten auf mittlerer Schiene (nach ca. 20 Minuten mit Backpapier abdecken).

Den Limettensaft erwärmen und den Teebeutel darin etwa 10 Minuten ziehen lassen. Abkühlen lassen und mit dem Puderzucker zur Glasur rühren. Den noch warmen Kuchen mit der Glasur vorsichtig einpinseln (je nach Wunsch mit mehr oder weniger Guss) und mit den Mandelblättchen bestreuen.


Heute noch sitze ich bei einem Besuch meiner Tanten am liebsten unter unserem Hauptmandelbaum vor dem Haus, trinke frisch aufgebrühten kräftigen Mokka aus kleinen angebrochenen Tässchen mit Blumenmuster und knabbere ein paar Mandeln dazu.

Herzlicher Gruß!

Samstag, 30. April 2011

Knackiger Liebesgott in der Küche

Nicht, was Sie jetzt denken. Heute spreche ich über ein Edelgemüse, das den Frühling auf den Tisch bringt und als Aphrodisiaka gehandelt wird. Spargel, ein sinnliches Lebensmittel, nicht nur der Form wegen? Und der Frühlingsgefühle?

Zum Kopfkranz geflochten, wurde er scheinbar in der Antike als "Anregung" für die Braut vor der Hochzeit gereicht. Heute spricht man davon, dass der stimulierte Stoffwechsel "Antrieb" bietet. Und zwar durch die Anregung des Flüssigkeitshaushalts. Persönlich verzichte ich zwar sehr gerne auf eine harntreibende und auch noch die Nase beleidigende Wirkung, aber für den knackigen Grünen oder Weissen spricht vor allem seine unbeschwerte Art daher zukommen.

Johanna Meier, "die" österreichische Spitzengöttin schreibt in ihrem ersten Kochbuch (das ich für das Bücherregel wärmstens empfehlen kann): "Nach einem guten Essen soll man sich noch lieben können". Wer stimmt hier nicht zu, nach einem leichten und bekömmlichem Essen geht man definitiv "unbeschwert" ins Bett.

Somit also tatsächlich ein FÜR für den Spargel.

Heute kam er also auf den Tisch, der Grüne. Als leichtes und schnell zubereitetes Essen (unter 20 Minuten, das Kochen soll schließlich nicht erschöpfen). Grün und knackig sollte er bleiben.

Spargelsalat in crémigem Dressing mit gegrillten Lammracks
2 Personen

Copyright by "diezuckerperle"

  • 500 g Grüner Spargel 
  • 2 Tassen Wasser 
  • 1 TL Zucker 
  • 1 TL Salz 
  • 1 EL Olivenöl 

Das Wasser zusammen mit Olivenöl, Zucker und Salz in einer breiten Pfanne aufkochen. Vom Spargel die unteren Enden abschneiden, in etwa 3-4 cm große Stücke schneiden (ich liebe es wegen der Optik im Querschnitt). Im vorbereiteten Sud für 3 Minuten kochen lassen, abgiessen und kalt abschrecken.

  • 5 EL Olivenöl 
  • 2 EL Weisser Balsamico 
  • 1 EL Grobkörniger Senf 
  • 2 EL Sauerrahm (oder Joghurt, oder Créme Fraiche) 
  • 1 Prise Salz 
  • 1 Prise Zucker 

Die Zutaten für das Dressing in eine große Schüssel geben, mit dem Schneebesen cremig rühren, dann den Spargel mit der Salatsauce vermengen und ziehen lassen.

Die Lammracks (wir hatten je 3 Kotelettchen) in der Lieblings-LeCreuset-Pfanne oder auf dem Grill rosa braten.

Dann 100 g verschiedene Blattsalate vorsichtig unter den Spargelsalat heben, sofort servieren.

Ach ja, ich habe ja ganz vergessen zu erwähnen, daß im 1. Jahrhundert nach Christi ein Spargel-Amulett laut Pedanius Dioskurides vor unerwünschter Schwangerschaft schützen sollte.

Aphrodisierende Resultate stehen noch aus, aber eins weiß ich sicher: 

Mit dem Spargel kann man knackig bleiben und Göttliches in der lieben Küche kochen ... in Kürze kommt der Weisse dran.

Frühlingshafter Gruß

Freitag, 29. April 2011

Stories über Leckereien

Ein Kuss auf den Mund, mhhhhhhm wie lecker schmeckt er, wenn er mit der richtigen Intensität vergeben wird. So sehe ich das auch mit dem Essen. Ein Leckerbissen gelangt über den Mund in den Gaumen ... hat er die richtige Würze kann er (fast) so glücklich machen wie das Bussi.

Es beschäftigt mich einfach immer wieder. Andere verschlingen Romane, ich verschlinge Kochbücher - manchmal auch Romane, wobei diese nicht so leicht zu finden sind und selten meinen "Geschmack" treffen - und suche nach Webseiten mit köstlichen Ideen. Das erste was ich in einer Zeitschrift suche ist das aktuelle Rezept. Den Rezepten folge ich (meist) nicht so genau, außer sie überzeugen durch Einfachheit und einer nicht allzu langen Zutatenliste. Sie dienen mir aber als große Inspiration, als Leitfaden für den Einsatz von den verschiedensten Lebensmitteln in meiner Küche. Persönlich finde ich nämlich einfach das persönliche Empfinden von Würze so wichtig, denn wie im Leben auch gehen doch selbst beim Salatdressing die Geschmäcker auseinander.

Im Kochbuchdschungel würde meine Wenigkeit mit Schriftlichem untergehen. Schon lange versuche ich irgendwie meine eigenen und bearbeitete Rezepte zu ordnen, in eine schriftliche Form zu bringen. Zwischen Word-Dateien auf dem Computer und einem kleinen Chevignon-Notizbuch aus den 80ern, das ich nun schon seit mittlerweile 20! Jahren immer wieder mit Rezepten fülle. Mein Blog archiviert meine "Stories über Leckereien" ... und vielleicht landet er ja in "aller Munde".

Heute kocht mein Mann mit meiner Tochter das Abendessen ... es gibt selbstgeriebene Rösti und Nürnberger Rostbratwürste, stilbruchmäßig mit Silberbesteck und einem wunderbaren Rotwein, und als Dessert auf Anordnung von unserer Maus (die heute für das Dessert zuständig ist) Steckerleis (oder soll ich sagen "Glace am Spieß :-)) Mhmmmmmmmm ich liebe es Mal verwöhnt zu werden, für die Beiden ist es eine kleine Herausforderung in der Küche.

Danach gibt's als Belohnung noch einen Kuss auf den Mund ... natürlich für Beide ... vor allem wenn der Abwasch auch getan ist. Morgen koche ich wieder, was, lesen Sie es morgen!

Herzlicher Gruß, und Danke für's Mitlesen