Sonntag, 22. Mai 2011

Die Nudel!

Dieser köstliche Klassiker von Vicco von Bühlow und Evelyn Hamann bringt uns immer wieder zum Lachen:

"Sie haben da was". Hartnäckig klebt eine Nudel an einer höchst unvorteilhaften Stelle im Gesicht von Loriot, während er doch eigentlich Fräulein Hildegard seine Liebe gestehen will. Die Dame seines Herzens ist jedoch äußerst irritiert und versucht ihn immer wieder auf die Nudel aufmerksam zu machen. Doch wie oft sie es auch versucht, er lässt sie nicht zu Wort kommen. "Hildegard, sagen Sie jetzt nichts!".

Mitten im Sketch fühle ich mich auch, sobald die Diskussionen zwischen Schweizern und Deutschen entfachen ob man nun "Nudel" oder "Teigware" sagt. Jeder hat da seine eigene Philosophie, in der Schweiz sind es nämlich nur die flachen Band"nudeln" die als "Nudel" bezeichnet werden dürfen. Grundsätzlich sagt man in der Schweiz nämlich "Teigware". Aber sagt man dann auch "Teigwaren"-Salat?

Sagen wir doch einfach "pasta". Nein, ganz besonders genau gesehen müssten wir, falls wir das meinen, was wir im Wasser al dente kochen, mit einer köstlichen Sauce versehen und dann auf die Gabel drehen (oder mit ihr aufgabeln), "paste alimentari" (im Plural) sagen.

"Sagen Sie jetzt nichts!" Es ist doch wirklich zu mühsam. Lassen Sie uns doch einfach nur ein paar Spaghetti kochen! Hier ein besonders leckeres Rezept von meinem Liebsten (Loriot-Fan), mit wenigen, sehr aromatischen Zutaten ... schnell zubereitet:

Spaghetti mit geröstetem Salbei und Walnüssen
4 Personen


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  • 500 g    Spaghetti
  • 120 g    Walnüsse (Baumnüsse)
  • 12       Blätter frischer Salbei
  • 8 EL     Olivenöl
  • 50 ml    Halbrahm
  • Salz
  • Parmigiano

Fünf Liter Wasser in einem großen Topf aufkochen (pro 100 g / 1 Liter Wasser). In das kochende Wasser fünf gehäufte Teelöffel Salz geben, warten bis das Wasser wieder sprudelt. Die Spaghetti in das Wasser geben, zwischendurch umrühren und al dente kochen. Bei unseren Lieblingsspaghetti von DeCecco kann ich mich voll auf die Zeitangabe auf der Packung verlassen. Kurz vor Schluss mit einer großen Tasse oder Kelle Kochwasser aus dem Topf nehmen, dann die Spaghetti in einem Sieb kurz abtropfen lassen - grundsätzlich nie abschrecken.


Während dem Spaghetti-Kochvorgang die Walnüsse grob hacken, den Salbei in Streifen schneiden und in einer Pfanne im Olivenöl knusprig rösten. Salzen.


Die Spaghetti tropfnass in den noch warmen Topf zurückgeben, das Kochwasser und den Rahm dazugeben, kurz aufkochen lassen, mit ausreichend geriebenem Parmesankäse vermengen, abschmecken. Auf warmen Tellern verteilen, die Walnuss-Salbei-Olivenöl-Mischung (ggf. mehr Parmigiano) über die Spaghetti verteilen.


Ich plädiere für Toleranz bei der Namensgebung. Bei uns gibt es meistens "Pasta!", und es macht besonders Spaß sie mit einem Glas rubinrotem Lagone und natürlich Via con me zuzubereiten...


Herzliche Grüße!

Montag, 16. Mai 2011

L'appuntamento

Erst kürzlich hatte ich wieder mein köstliches Date.
Eins, bei dem ich weder in die Pünktlichkeitsfalle, noch in die Gesprächsfalle tappte. Mein wunderbares Appuntamento mit dem allerbesten Capuccino in Zürich.

An einem Ort, wo der Espresso aus einer original sechziger Jahre Faema-Maschine fliesst und der Barista den feinporigen Milchschaum kunstvoll in die Crema giesst. Während man an der schicken Bar steht und seinen Capuccino genießt, 
wird das Geschirrklappern und Gästeplappern vorwiegend von italienischen Songs übermalt. Bei meinem letzten Date lief "L'appuntamento" von Ornella Vanoni, und ich fühlte mich für fünf Franken subito auf einer sehr melancholischen Kurzreise im Süden. Oder mitten im Film "Ocean's Twelve", bei George.


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Den perfekten Capuccino Zuhause hinzubekommen habe ich persönlich aufgegeben. Diese kräftige Crema, diesen besonders feinen Milchschaum, kunstvolle Herzen und Blumen bekomme ich trotz sehr guter Gerätschaften einfach nicht hin. Barista bleibt einfach Barista. Und ich habe nicht vor einen Baristakurs zu belegen, so kann ich dann meinen Capuccino weiterhin stilecht am perfekten Ort genießen. Für einen sehr guten LatteMacchiato@home aber reicht's, und Ornella's Song wartet auf meinem iPod auf das nächste Geschirrklappern in meiner Küche.

Da sich "meine" Kuchenperle Latte Macchiato mit ihren Kolleginnen bis November im Sommerurlaub befindet empfehle ich zwischenzeitlich alternativ die

Latte Macchiato Mousse
4-6 Portionen

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  • 250 g   Vollrahm
  • 125 g   Mascarpone
  • 125 ml  Espresso (heiß und stark)
  • 3       Blätter Gelatine
  • 4 EL    Puderzucker
  • 125 ml  Espresso (heiß und stark)
  • 2 TL    Zucker

2 Blatt Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den Mascarpone mit Puderzucker crèmig rühren.
In 125 ml heißem Espresso zwei ausgedrückte Gelatineblätter auflösen, unter die Mascarponecreme rühren. Für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen. Den Rahm halbsteif schlagen und vorsichtig mit der Espresso-Mascarpone-Créme (ist eher flüssig) verrühren. In 4-6 Gläschen (je nach Wunsch) füllen, für 20 Minuten kalt stellen. Nochmals 125 ml Espresso zubereiten, das letzte Gelatineblatt aufweichen, ausdrücken und mit zwei Teelöffel Zucker im Kaffee auflösen. Den Espresso auf der Oberfläche der Mousse verteilen. Die Gläschen für weitere zwei Stunden kalt stellen. Kurz vor dem Servieren ein bisschen Sahne schlagen, viele Schokospäne raspeln und die Moussegläschen damit garnieren.


"Wo hat sie diesen perfekten Capuccino in Zürich gefunden?"
Nicht im berühmten Traditionscafé am Paradeplatz. Aber nur ein paar Schritte davon entfernt, bei

 "La Stanza" im Bleicherweg.

Herzlicher Gruß!

P. S. Zu Besuch Daheim in München trinke ich meinen Lieblingscapuccino in der "Schumann's Tagesbar" oder im "Barista", wie in alten Zeiten vor der Arbeit. Währenddessen schaue ich der Schickeria beim Flanieren zu, und muss dabei sehr oft ein Auge zudrücken.


Dienstag, 10. Mai 2011

Der New Yorker

From New York. Rich. One of a kind. Tasteful. Smooth. Easy. Simply the best. 

So sollte er sein!

Also machte ich mich auf den Weg nach ihm, dem Richtigen. Die Suche war gar nicht so leicht, fast wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Somit musste ich eben ein paar von ihnen ausprobieren. Bis der für mich "Vollendete" seinen Weg zu mir fand. Heute.

Ist er jetzt ein New Yorker? Oder gar ein Zürcher? Sagen wir einfach er ist "Der von der Zuckerperle". Der, der mir gefällt. Der, den ich mir nach meinem Gusto gebacken habe. Ein Genuss mal sechs.

Sugar Pearl's Cheesecake



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Boden 

  • 100 g    Cornflakes
  • 50 g     zerlassene, leicht gebräunte Butter
  • 1 EL     gemahlene Mandeln
  • 1 TL     Zucker

Füllung

  • 1        Ei (Größe M oder +53g)
  • 4 EL     Puderzucker
  • 1 EL     Maisstärke (z. B. Maizena)
  • 200 g    Philadelphia Balance
  • 125 g    Mascarpone
  • 1/2      Zitrone (Schale und Saft)
  • 1/2      Orange (Schale)
  • 1        Messerspitze frische Vanille


Den Backofen auf 160 Grad vorheizen.

Für den Boden die Cornflakes fein mahlen, mit der Butter, den Mandeln und dem Zucker mischen.

Eine Muffinsform (sechs Mulden) mit Butter einpinseln. Die Cornflakesbrösel einfüllen und fest in die Mulden streichen.

Das Ei mit dem Puderzucker so lange mit dem Schaumschläger der Küchenmaschine rühren, bis eine hellgelbe, crèmige Masse entstanden ist. Dann die Maisstärke einarbeiten, im Anschluss alle restlichen Zutaten. Auf den Cornflakesböden verteilen (die Mulden sind dann randvoll gefüllt).

Die Form in den Ofen auf die mittlere Schiene schieben, die Cheesecakes bei 160 Grad (Ober-Unter-Hitze) eine halbe Stunde lang backen.

Aus dem Ofen nehmen, dann die Küchlein für mindestens 30 Minuten in der Form auskühlen lassen. Vorsichtig mit dem Messer rundum den Rand ablösen, auf ein Kuchengitter stürzen. Dabei bleiben eventuell ein paar Cornflakesbrösel in den Förmchen (die man dann einfach auslöffelt).

Zimmerwarm und aus aktuellem Anlass mit Erdbeercoulis, oder als besondere Variante mit Lemon Curd und einem Klacks Crème Fraiche servieren.


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Besonders perfekt ist er für mich, weil er ein paar Fältchen, Ecken und Kanten hat. Trotzdem ist er unkompliziert. Vernaschbar in Häppchen. Vielseitig einsetzbar.

Übrigens habe ich heute Abend den Hauptgang ausgelassen und bin sofort zum Dessert übergegangen.

Herzlicher Gruß!

Samstag, 7. Mai 2011

On the rocks

Summertime, and the living is easy ... Der Sommer ist da, das Leben wird leichter, laue Sommernächte stehen vor der Terrassentür. Einladungen zu rauschenden Sommerfesten stehen noch aus.

Selbst nur die Möglichkeit schnell in ein leichtes Outfit schlüpfen zu können, erleichtert den Start in den Tag. Außer die Knöpfe der 7/8-Hosen vom letzten Sommer lassen sich nur im Liegen schließen. Aber dann gelüstet es erst recht nach den figurfreundlicheren, sommerlichen Gerichten die von sehr gut gekühlten Getränken begleitet werden.

Ein Drink "on the rocks" im Sommer kühlt so wunderbar die Lippen. Meinen wiederentdeckten Lieblingsapéritif Campari Orange gieße ich in hohe, randvoll mit Eis gefüllte Gläser. Die etwas "schärferen " Cocktails, wie zum Beispiel Bombay Crushed als Alternative zum Caipirinha, nippt man aus großen, breiten Gläsern, das zerstossene Eis kribbelt dabei an den Zähnen. Selbst das (geben wir es doch zu!) sehr langweilige Glas Evian, kann sich mit Eiswürfelchen, Zitronenschale und ein bißchen Phantasie wie ein Drink anfühlen.

"On the rocks" wird - neu entdeckt - aber besonders spannend bei Sommersuppen. Hier ein Rezept im praktischen Schnellverfahren "one for two", denn die Hälfte des gerösteten Gemüses haben wir am Vortag mit zartschmelzendem Mozzarella di Bufala und italienischem Dressing aufgetischt:

Gazpacho aus geröstetem Gemüse "on the rocks"
für 2 Personen als Vorspeise
für 4 Personen als Amuse-Bouche

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  • 1 großer gelber Paprika
  • 1 großer roter Paprika
  • 1 großer Zucchini
  • 10 Cocktailtomaten
  • 3 kleine Zwiebeln
  • 4 EL Olivenöl
  • 250 ml Bio Tomatensaft
  • 2 EL Würfelchen von Mozzarella da Bufala
  • 4 Basilikumblättchen
  • Fleur de Sel

Den Ofen auf 200 Grad (Ober-Unter-Hitze) vorheizen.

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Paprika und Zucchetti in große Streifen, die Zwiebeln in Ringe schneiden. Das Gemüse in eine Ofenform geben, mit Fleur de Sel gut salzen und mit dem Olivenöl begießen. Für 30 Minuten in den Ofen schieben, während des Röstvorgangs ein paar Mal mit dem Küchenlöffel wenden. Das Gemüse sollte ein paar dunkle Röstspuren haben (so wird es aromatischer). Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen.

Ein Teil des Ofengemüses für Antipasti vorsehen, den anderen Teil (etwa 250 g) mit dem Tomatensaft im Mixer fein pürieren, abschmecken, bis zum Verspeisen kühl stellen.

In gekühlte Gläser Eiswürfelchen füllen, das Gazpacho aufgießen, ein paar Würfelchen Mozzarella und feingeschnittene Basilikumblättchen darüberstreuen, ein wenig Olivenöl darübertröpfeln, ein bißchen schwarzer Pfeffer - "suppito" haben wir ein erfrischendes Sommersüppchen auf dem Tisch.

So jetzt mache ich mich auf den Weg zum kühlen Drink, zum Amuse-Bouche on the rocks und lasse dazu Renee Olstead mit ihrer besonders jazzigen Version von "Summertime" trällern.

Herzlicher Gruß!



Donnerstag, 5. Mai 2011

Un Gelato Al Limon

Sehr frische und mediterrane Gedanken kommen mir in den Sinn wenn ich an die Zitrone denke. Sie erinnert mich jetzt, genau in diesem Moment, besonders an die wunderschöne dalmatinische Insel Hvar, die ich per Boot so unzählig oft besucht habe. Spaziergänge durch die engen steingepflasterten Gassen, vorbei an alten dalmatinischen Steinhäuschen, Sicht auf die klare tiefblaue Adria, salziger Meeresduft in der Nase, Vögel zwitschern, Stimmen vom Markt, und mittendrin immer wieder wildwachsende Bäumchen mit den knallgelben Früchtchen.

"Un Gelato Al Limon": Sobald wir vor einer Eisdiele stehen, ist es zu neunundneunzig Prozent die erste Wahl meines Liebsten. Und wir summen automatisch den Song von Paolo Conte.

Zitronen, grundsätzlich nur aus biologischem Anbau, gehören obligatorisch auf meine Einkaufsliste. Ein Streifen Zitronenschale erfrischt das Glas Wasser, macht die Coke spritziger, gibt dem Ossobuco den besonderen Pfiff. Die Einsatzliste kann definitiv sehr lang werden.

Im meinem Zuckerperlen-Sortiment haben folgende Köstlichkeiten regelrechte Fangemeinden:

Die Kuchenperle "Zitrone" der Baby Gugl "Zitrone & Mohn" und das extrem fruchtig frische Lemon Curd.

Bei Sommerparties kredenzen wir sehr gerne folgende Konkurrenz zur Schoggimousse:

Zitronen-Joghurt-Mousse mit Erdbeeren
4-6 Portionen

Copyright by "diezuckerperle"

  • 250 g      Vollrahm 
  • 250 g      Cremiger Joghurt
  • 100 g      Puderzucker
  • 2,5 Blatt  Gelatine
  • ½          Bio Zitrone, Saft und Schale
  • ½          Bio Orange, Saft
  • 250 g      Erdbeeren

Die Gelatine in kaltem Wasser aufweichen. Den Joghurt mit dem Puderzucker und der Zitronenschale gut verrühren. Den Zitronen- und Orangensaft erwärmen, die Gelatine aus dem Wasser nehmen und ausdrücken, im Saft auflösen und die Flüssigkeit mit dem Joghurtgemisch vermengen. 15 Minuten in den Kühlschrank stellen, solange, bis die Masse leicht zu gelieren beginnt. Den Rahm sehr steif schlagen und vorsichtig unterheben. Die Mousse für mindestens 5 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Passend dazu serviert man aus aktuellem Anlass frische Erdbeeren oder pürriert sie mit ein bisschen Zitronensaft und einem Hauch Puderzucker zu einer frischen Sauce (Reste hiervon kann man mit Champagner zum Super-Sommer-Aperitif aufgießen).

Das Rezept für's "Gelato Al Limon" gibt's für Eismaschinenbesitzer sehr gerne auf Anfrage, weitere Rezepte passend zur Zitrone folgen.

Herzliche Grüße!




Dienstag, 3. Mai 2011

Pink

Die Farbe ist bei der Mode und im Kinderzimmer unserer Tochter nicht mehr aufzuhalten. Vom niedlichem Rosa bis hin zum kräftigen Pink - die Farbschattierungen sind erfreulicherweise sehr vielseitig. Auch beim Pink Ribbon Charity Walk, den ich mit meinen Zürcher "Fründinen" im letzten Jahr in rosa Shirts mehr oder weniger sportlich absolvierte, steht die Farbe symbolisch für die Solidarisierung mit Frauen die von Brustkrebs betroffen sind. Alles in Allem eine positive und schöne Farbe, die auch in unserer Küche als frische, peppige Couleur für Kuchen und Gerichte nicht mehr wegzudenken ist. Und zwar nicht nur durch Himbeeren und Kirschsaft.

Angefangen hat die pinke Phase in unserer Küche mit einem köstlichen Risotto in diesem Farbton, das wir vor einigen Jahren bei einer Party in München kennen lernten. Dazu wurde enthäutetes, in Olivenöl knusprig angebratenes Fischfilet serviert - köstlich für den Gaumen und zugleich ein Augenschmaus. Der Clou des pinken Risottos war ganz einfach: mit den Würfelchen und dem Sud von der Roten Bete (Randen) entstand die superfrische Farbe und ein wunderbarer leicht säuerlicher (ein wenig erdiger) Geschmack. Seither kommt dieses Gericht regelmäßig auf unseren Tisch, natürlich auch, weil Rote Bete ein besonders gesundes Gemüse ist.

Die Liste unserer pink kolorierten Speisen wird immer länger: Hausgemachte Gnocchi in Pink, Ravioli in Pink, helle Süppchen mit pinken Würfelchen oder pinkem Schaum ... Grund genug also ein hübsches und zugleich frisches Rezept zu posten, das leicht zuzubereiten ist und auf der nächsten Sommer-Grillparty nicht fehlen darf. Die Rote Bete (Randen) bekommt man häufig in Supermärkten als Bioware bereits gewürfelt und verpackt im Kühlregal - ansonsten auch im Glas (meist in Scheiben).

Pink Tabouleh
4 Personen (als Vorspeise)

Copyright by "diezuckerperle"

  • 250 g    Couscous
  • 340 ml   heiße kräftige Gemüsebouillon
  • 100 ml   mildes Olivenöl
  • 1 1/2    Zitronen
  • 4 EL     frisch gehackte Pfefferminze
  • 4 EL     frisch gehackter Schnittlauch
  • 1/2      Salatgurke
  • 50 g     Schafskäse (Feta), zerbröckelt
  • 100 g    Bio Rote Bete Würfelchen, im Sud

Den Couscous in einer größeren Schüssel mit der heißen Gemüseboullion (ich nehme Instantbrühe) übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Während dieser Zeit von einer halben Zitrone die Schale fein reiben, den Saft auspressen, die Salatgurke fein würfeln, die Kräuter hacken. Sobald der Couscous die ganze Flüssigkeit aufgesaugt hat, alle weiteren Zutaten hinzufügen und in der Schüssel gut durchrühren. Nach Wunsch mit Salz abschmecken. Kühl stellen.

Je mehr Rote Bete dazukommt, desto kräftiger wird der Farbton. Das Pink Taouleh wird mit einer ganzen Salatgurke frischer, wer's gerne mag kann noch mehr Schafskäse nehmen. Schließlich findet dann wohl jeder seine eigene Variante.

Ach ja, "PINK" zählt zu meinen Lieblings-Punk-Rock-Röhren, ihre Songs stimmen mich persönlich immer extrem fröhlich - die im Herbst veröffentlichte CD "Greatest Hits ... So Far !!!" bringt Farbe in den Alltag.

Herzliche Grüße!








Sonntag, 1. Mai 2011

Mandelbäume

Copyright by "diezuckerperle"

Mit Mandelbäumen fühle ich mich stark verbunden. In meiner Kindheit verbrachte ich den Sommer auf dem Bauernhof meiner Großeltern in Dalmatien. Vom Meckern der Schafe und Gackern der Hühner geweckt, wurde jeder Tag für mich, meine Geschwister, Cousinen und Cousins ein kleines Abenteuer. Schnell das Gesicht in einer Emailleschüssel mit Brunnenwasser waschen, Sommerklamotten an, dicke Guten-Morgen-Küsse verteilen und los ging es.

Zwischen den unzähligen Mandelbäumen wurde der Frühstückstisch gedeckt, frisches Weißbrot aufgeschnitten, warme Milch mit einem Schuss Mokka getrunken. An großen Feiertagen wurde auf langen Tafeln von den weiblichen Familienmitgliedern für die Großfamilie dalmatinische Hausmannskost (über die ich in einem künftigen Post berichten werde) aufgetischt. Die Herren saßen (wieder) unter einem Mandelbaum, und spielten das sehr anspruchsvolle Kartenspiel "Tresete" (ital. Tresette), das aus den venezianischen Zeiten an der dalmatinischen Küste übrig blieb.

Die Mandelbäume dienten uns zum Klettern, selbst unsere Schaukel hing direkt vor dem Bauernhaus an einem dicken Mandelbaumast. Abends konnte man die Milchstrasse über den dunklen Schatten der Bäume betrachten, während die Grillen im Hintergrund zirpten.

Bei der Mandelernte, deren Ertrag von der Großfamilie verzehrt oder an Freunde verschenkt wurde, halfen wir alle mit. Auf dem Boden sitzend, befreiten wir die knackigen hellbraunen Mandeln aus ihren Schalen. Dazu nahmen wir einfach große Steine die überall auf dem Grund zu finden waren, und immer noch regelrecht aus der Erde wachsen, und schlugen die Schalen auf. Die Mandeln so zu "gewinnen" war mit viel Geduld und Arbeit verbunden, das macht sie besonders wertvoll.

Eine besonders liebevolle Erinnerung trage ich tief in meinem Herzen: Für meine Großmutter war es bis zu ihrem Lebensende mit 96 Jahren das Wichtigste uns kleine Säckchen voll mit den wertvollen Mandeln zu schenken.

Ein Kuchenrezept - in Erinnerung an unsere Mandelbäume:

Mandelkuchen mit Limetten-Earl-Grey-Glasur
8 Portionen




  • 4          Eier von freilaufenden Hühnern (Größe M/53 g)
  • 140 g      gemahlene Mandeln
  • 140 g      Puderzucker
  • 1          gestrichener Teelöffel Zimt
  • 1          Prise Salz
  • 1          Limette - geriebene Schale und Saft
  • 1          Teebeutel Earl Grey
  • 12 EL      Puderzucker
  • 2  EL      gebräunte Mandelblättchen

Den Backofen auf 170 Grad vorheizen


Gemahlene Mandeln in einer Pfanne ohne Fett hellbraun rösten (so schmeckt der Kuchen einfach besser), abkühlen lassen. Eier mit Zucker, Zimt und einer Prise Salz vier Minuten lang sehr schaumig schlagen (bis eine homogene hellbraune Masse entsteht). Dann die Limettenschale und die gerösteten Mandeln sehr vorsichtig in den Ei-Zucker-Schaum einrühren. Eine 26-28 cm breite Ring-Backform mit Butter auspinseln, die Backfläche mit Backpapier bedecken, dann die Masse vorsichtig einfüllen. 

Gesamtbackzeit bei Ober-Unter-Hitze: 30 Minuten auf mittlerer Schiene (nach ca. 20 Minuten mit Backpapier abdecken).

Den Limettensaft erwärmen und den Teebeutel darin etwa 10 Minuten ziehen lassen. Abkühlen lassen und mit dem Puderzucker zur Glasur rühren. Den noch warmen Kuchen mit der Glasur vorsichtig einpinseln (je nach Wunsch mit mehr oder weniger Guss) und mit den Mandelblättchen bestreuen.


Heute noch sitze ich bei einem Besuch meiner Tanten am liebsten unter unserem Hauptmandelbaum vor dem Haus, trinke frisch aufgebrühten kräftigen Mokka aus kleinen angebrochenen Tässchen mit Blumenmuster und knabbere ein paar Mandeln dazu.

Herzlicher Gruß!